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Renovierung

Sofort nach der Neuübernahme durch die jetzigen Besitzer begannen die Restaurierungsarbeiten auf Schloss Grades. In neun Jahren wurde das Haus von Grund auf revitalisiert. 

Ein ständiger Begleiter war das Bundesdenkmalamt mit dem eine sehr fruchtbare und angenehme Zusammenarbeit über die Jahre entstand. 

 

Die Arbeiten begannen mit archäologischen Grabungen, sowie Befundungen von Wandmalereien und baukundlichen Untersuchungen. 

Ein Restauratorenteam legte die Stuckarbeiten in der Kapelle sowie in den Prunkräumen des Obergeschosses frei. Fehlstellen wurden ausgebessert und – soweit möglich – rekonstruiert.

 

Sämtliche Leitungen im Haus wurden ausgetauscht und erneuert. Insgesamt 10 Badezimmer wurden teilweise neu errichtet. 

 

Bei der Außenfassade wurde besonderer Wert auf die Erhaltung der spätgotischen Putzschichten aus der Zeit um 1450 gelegt. Besonderes Augenmerk lag auf der Entfernung von Zementputzen und unsachgemäßen Renovierungen der Vergangenheit. 

 

Im Zuge der Renovierung der Innenhoffassade im Jahr 2021 wurden alte Anstriche entfernt und der Hof bekam eine neue Fassung, die auf die spätgotischen Steingewände Bezug nimmt. 

 

Zahlreiche kleinere Projekte wurden und werden laufend durchgeführt um die Erhaltung von Schloss Grades für die Zukunft zu gewährleisten.

Kapellenrenovierung

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Ihren Ausgang nahmen die Renovierungsarbeiten im Schloss Grades im Jahr 2016 mit der Renovierung der bischöflichen Kapelle im ersten Obergeschoss. Der Sakralraum wurde in seiner heutigen Form zur Zeit des Bischofs Jakob Maximilian von Thun um 1720 gestaltet. Damals stattete man den gotischen Kapellenraum aus der Zeit um 1450 komplett neu aus. Es wurde das gotische Kreuzrippengewölbe herausgebrochen, der Raum um etwa zwei Meter erhöht und eine Altarwand vor dem Fünfachtelchor errichtet. Dabei vermauerte man die gotischen Spitzbogenfenster der Apsis. 

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Beinahe die ganze Ausstattung der Kapelle besteht aus den Stuckaturen des Meisters Kilian Pittner, der zu dieser Zeit auch im Dom zu Klagenfurt, in der Krypta des Doms zu Gurk und an zahlreichen anderen Sakral- und Profanbauten tätig war. Die Originalausstattung umfasste sogar einen Kachelofen, von dem heute nur noch eine Ausnehmung des Stucks an dieser Stelle zeugt.

Die Altarmensa sowie der Fußboden dürften aus der Vorgängerkapelle stammen.

Zum Zeitpunkt des Renovierungsbeginns wies die Kapelle erhebliche Risse, in allen Bereichen auf. Zuletzt war sie Mitte der 1950er Jahre renoviert worden. Damals hatte die Errichtung einer Senkgrube am Fuße des Fundaments die Statik des Gebäudeteils so schwer beschädigt, dass Teile der Stuckdecke akut vom Einsturz bedroht waren. 

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Zunächst musste das Gewölbe im Untergeschoß ausgebessert werden. Dort befindet sich die ursprüngliche Kapelle, die der Legende nach auf die Heilige Hemma von Gurk zurückgeht. Die Restaurierung dieses romanischen Sakralbaus steht noch bevor. 

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Im Zuge der Renovierungsarbeiten der oberen Kapelle sicherte das Restauratorenteam Harald Wiedergut und Hubert Nageler zunächst größere Putzschichten. Anschließend wurde die gelb-weiße Leimfarbe entfernt. Darunter kamen die Fassungen des 19. Jahrhunderts und die originale farbliche Gestaltung der Erbauungszeit zum Vorschein. Besonders auffällig war die bunte Fassung des 19. Jahrhunderts. Der Fürstenhut über der Altarnische war in leuchtendem Orange ausgeführt, während einige Bereiche in Mittelgrau und teils vergoldet waren. 

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Die ursprüngliche Fassung von 1720 zeigte den weißen Stuck auf hellgrauem Grund. 

 

In mehrwöchiger Arbeit rekonstruierten die Restauratoren fehlende Stuckteile. Die Farbgestaltung wurde in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt, OR. DI Jürgen Moravi, wieder der originalen Fassung der Zeit um 1720 angeglichen. 

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Im Herbst 2016 konnte die Kapelle wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung übergeben werden und ist für Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten öffentlich zugänglich.

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Prunkräume

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Die Prunkräume des Schlosses stammen aus der Regierungszeit Fürstbischofs Jakob Maximilian von Thun. Sie wurden vom bedeutenden Kärntner Maler Josef Ferdinand Fromiller (1693-1760) und dem Stuckateur Kilian Pittner ausgestaltet. Zu den Prunkräumen zählen sieben Säle in der ersten Etage des Schlosses. 

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Vier der Räume zieren Deckengemälde Fromillers und seiner Werkstatt. Darunter die Wappen des Bistums Gurk und der Familie Thun-Hohenstein sowie eine Allegorie auf das bischöfliche Wirken. Alle drei sind in Secco-Technik auf dem Putz ausgeführt worden. Das Prunkstück des Hauses ist das Gemälde „Gastmahl der Esther“, welches als Leinwandgemälde auf die Decke appliziert wurde. Informationen zu dieser Restaurierung finden Sie in einem eigenen Kapitel. 

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Die Prunkräume wiesen am Beginn der Renovierungsarbeiten zahlreiche Schäden und Gebrauchsspuren auf. Besonders markant waren die tiefen Mauerrisse, die seit dem Erdbeben im Friaul 1976 teilweise auch statische Probleme hervorriefen.

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Neben dem Einbau von Leitungen, Wasser, Heizung Strom mussten teilweise Fußböden und Türen ergänzt werden.

Die Arbeiten zogen sich von 2016 bis zum Jahr 2020 hin. 

Ein Hauptaugenmerk wurde auf die Freilegung historischer Malschichten gelegt. Seit Ihrer Errichtung erfuhren die Räume regelmäßige Veränderungen. Ursprünglich waren die meisten davon mit handgemalten Papiertapeten bespannt. Von diesen fehlt leider jegliche Spur. Passend zu diesen Ornamenten wurden die Fensternischen und die Ofenecke mit einer ähnlichen Malerei in Secco-Technik gestaltet. Diese wurden stellenweise freigelegt. 

Bis zu 14 Malschichten konnten in einzelnen Räumen entdeckt und gesichert werden.

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Auch die Stuckdecken der Werkstatt Pittner mussten großflächig freigelegt werden, da die zahlreichen Malschichten die feineren Stuckarbeiten unkenntlich machten. Auch hier kamen teilweise bunte Fassungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Vorschein. Teilweise waren ganze Stuckornamente zu rekonstruieren.

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Nach der Befundung wurden die Räume in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt individuell und in Anlehnung an die originale Farbgestaltung ausgemalt. 

Nach und nach wurden die Räume ihrer Bestimmung übergeben. Heute sind die Prunkräume glanzvoller Rahmen für private Veranstaltungen und kulturelle Events.

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Außenfassade

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Die Fassade des Schlosses ist ein besonderer Schatz, da sich großteils der originale Fächerputz aus der ausgehenden Gotik erhalten hat. Die Fensterumrandungen waren zum Teil noch erkennbar. Zumeist wurden diese jedoch in späterer Zeit zu Gunsten größerer Fenster oder Vertiefungen für Schiebe-Fensterläden abgeschlagen. 

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An der Südostseite befand sich seit den 1960er Jahren ein WC-Turm Anbau, der sich seit der Erbauungszeit im unverputzten Zustand präsentierte. 

Eine besondere Herausforderung stellten die zahlreichen Ausbesserungen des 19. und 20. Jahrhunderts dar, die zumeist mit Zementputzen unfachmännisch durchgeführt worden waren. Besonders im Bereich des Hauptportals an der Westseite des Schlosses fanden sich zahlreiche solche Renovierungsspuren. Die Sockelzone war bis in eine Höhe von etwa zwei Metern über die Jahrhunderte besonders in Mitleidenschaft gezogen worden.

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Im Herbst 2019 wurde die Fassadenrenovierung innerhalb weniger Wochen durchgeführt. Dabei stand die Konservierung der historischen Putzschichten im Fokus. Die tiefen Risse in der Fassade wurden, soweit möglich geschlossen. Die Fensterumrandungen wurden wieder hergestellt und mit Kalkfarbe gefasst. 

Der WC- Turm wurde zum ersten Mal in seiner Geschichte verputzt und dem historischen Bestand angeglichen. Soweit möglich erfolgte die Entfernung von Zementputzschichten. 

Ein besonderes Detail wurde der Balkon, der anstelle eines nicht mehr existenten Latrinenerkers an der Ostseite des Schlosses angefügt wurde. Dabei wurde insbesondere auf die äußere Erscheinung, in Anlehnung des nicht mehr existenten Latrinenerkers mit einem Pultdach geachtet.

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Wir freuen uns besonders über die Würdigung der gelungenen Fassadenrenovierung durch das Bundesdenkmalamt. Dort wurde die Wiederherstellung des Fächerputzes und die Konservierung der historischen Putzschichten als Beispiel für eine gelungene Restaurierung zitiert.

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Innenhof

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Zuletzt war die Innenhoffassade in den 1970er Jahren gestaltet worden. Bei dieser Gelegenheit erhielt die Fassade einen schneeweißen Anstrich und gelbe Fensterumrandungen sowie aufgemalte Bossierungen entlang der Turmkanten. Im Laufe der Jahre war die Farbe abgeblättert, Risse sichtbar geworden und hässliche Flecken entstanden. 

Im Zuge der Renovierungsarbeiten im Jahr 2021 wurde die alte Farbe abgewaschen, die Risse geschlossen und Ausbesserungen vorgenommen. 

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Die Untersuchungen förderten Reste einer ehemaligen mittelgrauen Sockelzone zutage. Die ehemals gelb gefassten Fensterumrandungen und Bossierungen wurden nun farblich auf diese Sockelzone abgestimmt mit dem Erfolg, dass der Innenhof sich jetzt in einem stimmungsvolleren Gesamtbild präsentiert. 

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